Vögel bereichern einen Garten ungemein und werden nicht nur für ihren Gesang geschätzt. Sie sind auch exzellente Schädlingsbekämpfer, die über das Jahr verteilt tausende Insekten vertilgen. Wenn Sie Ihren Garten ebenfalls vogelfreundlich gestalten wollen, müssen Sie die Bedürfnisse der Vögel berücksichtigen. Am besten schon bei der Planung. Nachfolgend finden Sie einige Anregungen, worauf Sie bei der Gartenplanung und -bepflanzung achten sollten.

Wie wird mein Garten für Vögel lebenswert?

Ein attraktiver Lebensraum für Vögel zeichnet sich dadurch aus, dass er die Bedürfnisse der Tiere befriedigen kann. Dabei sind Vögel sogar ziemlich genügsam. Futter und Schutz sind die beiden Grundbedürfnisse die es zu erfüllen gilt.

Dies kann durch eine vielfältige Bepflanzung mit einheimischen Pflanzen erreicht werden, die Sämereien und Früchte tragen. Dazu ein paar Sträucher, Gebüsche und Bäume die Schutz vor Feinden aus der Luft oder am Boden bieten, fertig ist der vogelfreundliche Garten.

Wichtig ist, dass Sie die Natur mitgestalten lassen und den Pflanzen erlauben zu wachsen. Monoton bepflanzte Gartenanlagen, mit immergrünen asiatischen und amerikanischen Gewächsen wie Bambus und Koniferen oder ständig kurz geschnittene Ziergärten mit Buchsbaum und Rhododendron, interessieren die heimischen Vögel nicht. In derart "sterilen" Gartenanlagen finden die Tiere weder Nahrung noch genügend Deckung vor Feinden.

Vogelfreundlicher Garten
Ein vogelfreundlicher Garten bietet den Vögeln
genug Futter, Schutz und Nistmöglichkeiten

Wildwuchs von Büschen, Sträuchern und diversen Unkräutern stört zwar manchmal unseren menschlichen Ordnungssinn, für die Vögel ist solch ein naturnaher Garten jedoch ideal. Setzen Sie sich über den Ordnungszwang, den Sie vielleicht auch von einigen Nachbarn vorgelebt bekommen, hinweg und erlauben Sie der vielfältigen, heimischen Pflanzenwelt zum Wohle der Gartenbewohner wild zu wachsen.

Ein naturnaher Garten mit dichten Hecken und Sträuchern, der genügend Versteckmöglichkeiten bietet, wird dann auch gerne zum Nisten und zur Aufzucht der Brut genutzt. Mit einer Vogeltränke und diversen Nistkästen können Sie die Attraktivität Ihres Gartens weiter erhöhen.

Besondere Aufmerksamkeit für Hecken

Neben fruchtragenden Pflanzen verdienen Hecken besondere Aufmerksamkeit. Sie finden sich in vielen Gärten um die Grundstücksgrenze zu markieren oder den eigenen Garten vor den neugierigen Blicken der Nachbarn zu schützen. An Straßenrändern müssen Hecken regelmäßig zurückgeschnitten werden, an anderen Plätzen ist dies jedoch nicht der Fall. Leider wird auch hier sehr schnell die Heckenschere ausgepackt, wenn das Schönheitsideal durch hervorstehende Zweige getrübt ist.

Dabei sind frei wachsende Heckensträucher besonders wichtig für die heimische Vogelwelt. Im Gegensatz zur akkurat gestutzten Schnitthecke bietet eine frei wachsende Hecke, wie man sie auch in der Natur findet, den Vögeln einen idealen Brut- und Rückzugsort. Sie können sich im dichten Blattwerk einer Hecke bestens verstecken und haben einen ruhigen Platz für die Aufzucht des Nachwuchses. Die verschiedenen Vögel bevorzugen unterschiedlich dichtes Blattwerk. Eine Buchenhecke ist jedoch immer eine gute Wahl und wird von vielen Vögeln angenommen. Auch Hecken aus Weißdorn, Liguster und Wacholder sind bei den Tieren beliebt.

In der Zeit vom 1. März bis zum 30. September ist es verboten (BNatSchG §39 (5)) Hecken, Gebüsche und lebende Zäune zu beschneiden, da in diesem Zeitraum Tierbruten stattfinden können. Wird eine Hecke trotzdem in der Brutsaison beschnitten, kann dies dazu führen, dass die Vogeleltern ihren Nistplatz aufgeben und Eier nicht ausgebrütet werden oder Jungvögel verhungern. Schlimmstenfalls wird ein Nest durch den menschlichen Eingriff direkt zerstört.

Achten Sie darauf, die Hecke nur außerhalb der Brutzeit zu stutzen. Es muss natürlich keine riesige Hecke sein, wenn der Garten den Platz einfach nicht hergibt. Für einen frei wachsenden Heckenstrauch sollte sich in kleinen Gärten ein Plätzchen finden. Ein Strauch ist besser als kein Strauch!

Vogelnährgehölze - Futterpflanzen für Gartenvögel

In einem naturnahen Garten finden die Vögel normalerweise reichlich Nahrung. Zum einen lockt eine große Vielfalt an Büschen und Sträuchern zahlreiche Insekten an, die bei den meisten Gartenvögeln auf dem Speiseplan stehen. Zum anderen können viele heimische Pflanzen, sogenannte Vogelnährgehölze, für Nahrung sorgen. Sie tragen Früchte und Beeren oder bilden im Herbst Sämereien aus, die von vielen Vogelarten sehr gerne verzehrt werden.

Natürlich können Sie Gewächse auch exklusiv für die gefiederten Besucher pflanzen. Es ist jedoch nicht schlimm wenn sich Mensch und Tier gleichermaßen an diesen Pflanzen erfreuen. Lassen Sie den Vögeln einfach ein paar Portionen übrig wenn Sie einen Beerenstrauch abernten. Nachfolgend ein paar Pflanzen, die für den Garten geeignet sind und von deren Früchten Mensch und Vogel profitieren können.

  • Johannisbeere (rot + schwarz)
  • Brombeere
  • Gartenerdbeere
  • Haselnuss
  • Heidelbeere
  • Himbeere
  • Holunder (rot + schwarz)
  • Sanddorn
  • Schlehe
  • Stachelbeere
  • Wacholder
  • Walderdbeere
Vogelnährgehölze: Rote und schwarze Johannisbeere
Die rote und schwarze Johannisbeere gehört zu den beliebtesten Vogelnährgehölzen. Ihre Früchte erfreuen Mensch und Tier gleichermaßen.

Neben diesen Pflanzen gibt es noch viele weitere Arten, die zwar keine Früchte tragen dafür aber Samen bilden, die den Vögeln im Herbst und Winter als Nahrung dienen. Einen Überblick über Vogelnährgehölze und heimische Nistgehölze bieten die Experten der Garten- und Baumschule Bräunlein auf der Informationsseite Vogelschutz- und Vogelnährgehölze an. Es ist natürlich wichtig, dass Sie samentragende Pflanzen über den Winter stehen lassen und sie nicht im Herbst zurückschneiden.